Geschichte Getränke Patzelt (früher Getränke Patzelt GbR)
Im Jahre 1988 kaufte dem damals, aus der Braunkohle gerade ausgeschiedene Ingenieur für Industrielle Instandhaltung Herr Günter Patzelt die Firma der Familie Höser in Schmölln. In diesen Betrieb wurden verschiedene Limonaden und Cola usw. hergestellt und abgefüllt. Da die Produktionsstätte sehr veraltet und heruntergekommen war, bedurfte es einer größeren Generalreparatur an den Maschinen und Gebäuden. Die wurde in den darauffolgenden Jahren unter Mithilfe von Familienangehörigen, Freunden, ehemaligen Arbeitskollegen, sowie der Familie Wendt aus Schmölln realisiert. Ohne all diese Leute wäre zu den damaligen Zeiten so eine Sache gar nicht möglich gewesen, deshalb an dieser Stelle noch einmal Herzlichen Dank.
Die erste Limonade
Im Mai 1989 war es dann soweit, die erste Limonade wurde hergestellt und kurz darauf beim Rat des Kreises Schmölln eine Gewerbegenehmigung beantragt und am 10.03.1989 stattgegeben. Die Firma bestand zu dieser Zeit aus 4 Produktionskräften einer Bürokraft und einen Fahrer (der Chef), der auf einen W 50 aus dem Jahre 1970 seine Arbeit verrichten durfte.
Produktion und Lieferung mit Schwierigkeiten
Da die Maschinen zur Produktion zwar überholt aber trotzdem sehr alt waren(teilweise über 30 Jahre alt), konnte man an einem Tag nicht mehr als 200 – 220 Kästen herstellen, die bei der damaligen Versorgungslage im Sommer den Weg allein aus der Firma gefunden hatten. Deshalb wurde auch am Wochenende mit Bekannten und Verwanden produziert. Nebenbei fuhr man auch als Spedition für die Altenburger Brauerei und handelte mit Köstritzer Bier. Es wurden Konsumladen, HO-Verkaufsstätten, Gaststätten aber auch die Wismut im damaligen Kreis Schmölln durch die Firma Patzelt beliefert. Bald war die Belieferung der Absatzstätten zu viel für einen LKW und es wurde ein weiterer W 50 aus dem Bestand der NVA zugelegt. Gleichzeitig war auch die Grenzöffnung zur damaligen BRD zur Wirklichkeit geworden. Dadurch änderte sich das Konsumverhalten der DDR-Bürger sehr schnell. Es wurde nach Coca Cola und nach „Westbier“ gefragt. Produkte aus der eigenen Produktion sowie jegliche „DDR-Ware“ wurden verworfen.
Expansion nach der Wende
Erste Kontakte wurden Ende 1989 mit Brauereien aus der ehemaligen BRD aufgenommen. Ab diesen Zeitpunkt wurde die Produktion wieder eingestellt und die Räume als Lagerräume umfunktioniert. Jetzt fuhren fast täglich zwei W 50 in die „Kulmbacher Reichelbräu“ um von dort Bier, Wasser, Limo und Säfte nach Schmölln zu bringen. Schnell entwickelte sich der Absatz mit den „Westprodukten“ und das Grundstück sowie das Lager wurden bald zu klein. Auch der erste LKW der Marke Mercedes Benz wurde gekauft, worüber unsere damaligen Fahrer sehr glücklich waren. Bald folgte auch ein Zweiter.
Nun suchte man nach einem größeren Firmengrundstück und stieß so auf die ehemalige Niederlassung der Köstritzer Brauerei in der Puschkinstr. In Schmölln. Mitte 1991 zog man in das größere Lager um und aus dem alten Firmengebäude wurde ein Getränkemarkt, später mit Gaststätte. Nun bekam man auch den ersten Gabelstapler was das Arbeiten mit den schweren Kästen und Fässern sehr erleichterte. Verkaufsstrategisch wurden auch weitere „Westbiere“ in das Sortiment aufgenommen z.B. Mönchshofbier, Ulmer-Münster, Jakobs-Hell, Feldensteiner Landbier uvm. Beliefert wurden jetzt auch private Getränkeeinzelhändler die wie Pilze aus der Erde schossen. Zu dieser Zeit wurde auch noch der Konsum beliefert wo man nicht viel später als nicht mehr als Lieferant in Erscheinung trat. In dieser Zeit sind auch viele neue Gaststätten entstanden.
Einiger dieser sich im Umkreis befindlichen Gaststätten wurden durch die gute Zusammenarbeit mit der Reichelbräu Brauerei Kulmbach vertreten, damals durch Herrn Schneider aus Waldenburg, sehr schnell Kunden der Firma Patzelt. Viele dieser Gaststätten wurden durch die Firma Patzelt und durch Brauereien finanziert, und dabei vertraglich gebunden. 1993/94 begann man auch mit der Belieferung der „Markrapfen Getränkemarkt Kette“, was einen hohen Logistischen Aufwand bedeutete. Man kaufte noch einen LKW, einen Anhänger, einen Gabelstapler und mietete noch ein Lager in Rodameuschel an. Jetzt wurden auch wieder Produkte aus der Heimat gefragt, worüber man auch froh war.
Baubedingte Aufgabe des Firmensitzes in Schmölln
Im Jahre 1995 sollte in Schmölln eine Straße unter der Bahn hindurch gebaut werden um dem Verkehrschaos ein Ende zu bereiten. Das Firmengelände des Getränkegroßhandels befand sich auf dem Grundstück des Bauvorhabens, somit war ein weiterer Umzug der Firma nicht abzuwenden. Man mietete eine Lagerhalle in Nöbdenitz OT Lohma, wo man zu sehr hoher Miete unterkam. Durch die hohe Mietbelastung und durch Konkurrenz bedingte niedrige Gewinnspannen kam es 1996 zu einer Schieflage der Firma. Dieser drohende Konkurs wurde durch den Verkauf, das im Besitz des Firmenchefs gewesene ehemalige Produktionssitz, abgewendet. Durch die hohe Miete, und Anmeldung des Besitztums auf Eigenbedarf musste man sich schon wieder ein neues Domizil suchen, und stieß dabei auf das heutige Firmengrundstück.
In Altenburg endlich wurde alles besser
Im Jahre 1997 erfolgte der Umzug nach Altenburg. 1999 kaufte der heutige Juniorchef Uwe Patzelt das Grundstück, in Altenburg Alte Poststraße und gründete mit seinem Vater Günter Patzelt die Getränke Patzelt GbR. Ab 1998 entschloss man sich in das Festzeltgeschäft mit einzusteigen um sich ein weiteres Standbein zu schaffen. Dazu wurde das erste Zelt 10 x 30m gekauft. Dies war nötig geworden weil der Umsatz in der Gastronomie und im Handel immer mehr abnahm. Bald musste auch noch eine Halle gebaut werden. Die Firma kaufte sich nun noch ein größeres Zelt dazu um die Nachfrage der Kunden zu befriedigen. Des Weiteren wurde 2002 auch ein Getränkemarkt im gleichen Grundstück gebaut, der sich bis heute als gute Investition erweist. Ebenfalls unterhält die Firma noch einen Getränkemarkt in Mumsdorf, Lehndorf und Kriebitzsch, wo man auch für die ländliche Bevölkerung Lebensmittel anbietet.
Ab 2003 konzentrierte man sich auf die Belieferung von Gaststätten, Veranstaltungen, kleineren Läden, Kaufland, Nettomärkte, Diska, Edeka und Marktkauf im Landkreis Altenburg. Ende 2007 Eröffnung eines weiteren Getränkemarktes mit Backshop auf dem Gelände der Textima Altenburg/Ebertstraße. Gleichzeitig wurde zwischen 2010 - 2014 in Kriebitzsch einen Getränke- und Lebensmittelmarkt betrieben. Seit 2005 Veranstalter mehrerer Events in und um Altenburg . wie z.B. seit mehreren Jahren die Rositzer Kirmes zusammen mit der Gemeinde Rositz. In 2010 wurde ein Heimdienst ins Leben gerufen Heimdienst der unter unserem Heimdienst- Fahrer Herrn Steffen Gottschalk bis heute starke Umsätze einfährt. Von 2012 - 2017 war das Unternehmen Betreiber der Kantine im Schlachthof Altenburg. Zu diesen Zeitpunkt bis gab es zu 18 Mitarbeiter im gesamten Unternehmen. In 2013, Eröffnung eines weiteren Getränkemarktes in Rositz mit Post und Lottoschalter (ehemals Schlecker) Seit 2008 besteht Getränke Patzelt e.K. wieder als Einzelunternehmen unter der Führung von Uwe Patzelt. Herr Günter Patzelt verstarb im November 2012 nach schwerer Krankheit mit nur 67 Lebensjahren.
Zurzeit besteht das Unternehmen aus einem Großhandel, 2 Getränkemärkten und einem Veranstaltungsservice. Es ist im Besitz von 3 LKW, 2 Transportern, 7 Ausschankwagen, 2 Kühlhängern, mehreren Party und Festzelten und jede Menge Ausschank und Kühltechnik für den Verleih. Zum heutigen Tag beschäftigt das Unternehmen 10 Vollzeit und mehrere Teilzeitkräfte. Des Weiteren investiert Uwe Patzelt mit Hilfe der KfW-Bank und der VR Bank Altenburger in den Bau eines neuen Getränkemarktes mit 640qm Verkaufsfläche auf dem Grundstück des jetzigen Firmensitzes. Hier soll ab Ende 2020 ein Vollsortiment an Getränken angeboten werden.